In der 33. Ausgabe unseres Podcasts „Das Politische Quartett“ befassen wir uns mit einem traurigen Gedenkjahr. In keinem anderen Jahr wurden mehr Menschen aus Wien – zumeist – in den Tod deportiert als 1942. Teilweise im Wochentakt mussten immer ziemlich genau 1.000 Juden und Jüdinnen den Marsch aus der Stadt zum Aspangbahnhof antreten, von wo sie oft nach Maly Trostinec in der Ukraine oder nach Theresienstadt deportiert wurden. Oft unter dem Jubel der Wiener Bevölkerung. Wir müssen uns daher ebenso ohne Wenn und Aber mit der langen Geschichte des Antisemitismus im Habsburgerreich wie mit der fehlenden Aufarbeitung der Shoah und ihrer Ursachen im Österreich nach 1945, welche Adorno in seinen Studien zum autoritären Charakter als „Antisemtismus ohne Juden“ bezeichnete, befassen. Ebenso gilt es das Wiedererstarken antisemitischer Narrative im Zuge der sog. Anti-COVID-Proteste zu analysieren, die hierzulande auf einen allzu fruchtbaren – oder auch furchtbaren – Boden gefallen sind und daraus abzuleiten, wie der Kampf gegen den Antisemitismus heute geführt werden muss.
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